An einem verregneten Mittwochabend in München war ein erwartet unbekanntes Konzert unerwartet gut besucht. Als Besucher drei und vier trafen wir ein und ich konnte gemütlich Fotos vom leeren Ampere schießen. Währenddessen sah man Joe Acheson schon mit vergipstem Arm vorbeilaufen und fragte sich, wie er so ein Konzert spielen werde. Nach einer sehr entspannten Wartephase ging es dann mit den spährischen Klängen des versteckten Orchesters los. Mit wenig Show, aber einem großartigen Sound ist Hidden Orchestra weniger ein riesiges Unterhaltungsprogramm.

Vielmehr bietet die Band komplexe Klangspiele, die bei mir ordentlich den Kopf rauschen ließen. Hinzu kommt noch, dass die Musik live viel intensiver ist als auf der CD. Die Klänge vermögen live direkt die Beine in Bewegung zu versetzen, wobei sie im Kopfhörer ja eher zum Entspannen einladen. Deutlich bemerkt man auch den Unterschied zwischen neuen und alten Platten der Band. Während man bei den alten Titeln schnell wieder erkennt, worum es sich handelt, wie der nächste Rithmus klingt oder welches Instrument gleich einsetzt. Selbst dabei schafft es Joe Acheson live noch neue Variationen einzubauen, Beats härter zu machen, die doppelte Schlagzeug Besetzung erfolgreich zu nutzen. Die neuen Titel passen bereits perfekt auf dieses Ensemble, haben einen eher rithmischen Charakter ala Bonobo oder FaltyDL. Mir persönlich gefallen die neuen Tracks tatsächlich noch besser, als es schon die alten tun.

Letztendlich war konnte die unbekannte Band die überraschend vielen Besucher wahnsinnig begeistern. Das Konzert war nämlich auch noch überraschend fantastisch und Hidden Orchestra bleibt hoffentlich keine versteckte Empfehlung.