Was für ein großartiges Festival durfte ich letztes Wochenende in Glynde Place erleben. Das Love Supreme Festival ist das wahrscheinlich größte Outdoor Jazz, Funk, Soul Festival auf dem europäischen Kontinent. Naja, ein Stück weg, es findet nämlich in Glynde Place UK statt. Das Line-Up liest sich für den Jazz Fan wie eine Wunschliste. Neben Gregory Porter und Herbie Hancock, gab es Robert Glasper und George Benson zu sehen. Auf der weiblichen Seite standen diesen Corinne Bailey Ray und Laura Mvula entgegen.

Unser Lineup findet man folgend. Da ich nicht zu allen Bands etwas sagen kann, hier eine Auswahl.

Die Hot 8 Brass Band wird auch nach diesem Festival eine meiner Lieblingsbands bleiben. Völlig irre wie sie eine riesige Menschenmenge mir Brass Musik zum Kochen bringen. Die 3 Bandmitglieder, die auf den Straßen von New Orleans nicht überlebt haben, wurden durch die größten Fans der Band ersetzt und machen so richtig richtig gut Stimmung. Cover von Marvin Gaye und Joy Devision machen die fette Party noch fetter. We goin’ make it!

Tetes de pois kannten wahrscheinlich 99% aller Festival Besucher nicht. Die haben gerade erst einen Band Contest gewonnen und sorgten mit super viel Spaß auf der Bühne und großartigen Solos für das Highlight vom Samstag.

Mammal Hands sind nicht nur unglaublich variabel am Saxophon, sondern klingen auch einfach groß. Ganz groß. Diese Band spielt mit drei Leuten wahre Orchesterwerke ein und klingt dabei wie eine Mischung aus Sirenen und sanften Soulstimmen, alles instrumental natürlich. Dabei konnten wir wunderbar relaxen.

Sons of Kemet sind live leider viel viel viel besser als auf der CD. Diese Band hat einfach gezeigt, wie schnell man Tuba spielen kann und was für einen unglaublichen Beat das erzeugt. Hier gingen die Massen wirklich steil.

St Paul and the broken Bones hätte ich ohne das Festival wohl nie kennen gelernt. Obwohl sie auf der Mainstage recht spät auftraten, hatte ich von der Band aus Alabama noch nichts gehört. Es ist eine Mischung aus Big Band und Robbie Williams mit dem Hang zur großen Show. Dazu gibt es Südstaaten Gitarrenklänge und einen Sänger, der einfach 2 Minuten grinsend vor der Masse stehen bleibt, weil er es selbst nicht fassen kann, wie schön es auf dem Festival ist.

LA MAMBANEGRA waren noch eine kleine Überraschung am Rande. Die Band macht nicht wirklich Jazz, sondern südamerikanische Rhythmen mit Hang zu fetten Solos auf Schlagzeug, Trommeln oder am E-Piano. Mit denen hat der Sonntag mal so richtig gut gestartet.

Last but not least möchte ich Miles Moseley nennen. Was dieser man bei gleich zwei Konzerten (bei Kawasi Washington spielte er auch) ablieferte, war grandios. Seine Nummern am Kontrabass sind noch nie dagewesene Mischungen aus E Gitarren Klängen und tiefen Zupfnummern. Das ganze fährt er so laut auf, dass das ganze Festival vibriert. Der Wahnsinn.

Love Supreme Festival Area
Festival by night at Love Supreme Glynde

Noch ein paar Worte zum Festival. Es gibt dort einen riesigen FoodCourt, der dank des niedrigen Pfund bezahlbares Essen in ungeheurer Qualität anbietet. Neben einem fetten Gaucho Grill, gab es Falafel, indisches Essen, English Breakfast oder auch einfach Crepes. Es gibt immer Wasser zum Auffüllen überall kostenlos und die Toiletten werden permanent gereinigt. Alle Engländer stehen brav Schlange und nirgends wird jemals gedrängelt. Das Riesenrad gibt das schönste Stimmungsbild überhaupt ab und man fühlt sich wirklich wie im Urlaub.

Mein Lineup:

Samstag
Ashley Henry The re ensemble
Lee fields and the expression
Adrian kendon Quintett
Mammal hands
Nao
Sons of kemet
Bad Bad not good
Corinne Bailey Ray
Herbie Hancock
The Jacksons
Joey Negro
 
Sonntag
Trees
Kansas smitties house band
LA MAMBANEGRA
Hot 8 brass band
St Paul and the broken bones
Miles moseley
Kawasi Washington
NUBIYAN TWIST
George Benson
Gregory porter
J-felix